Warum ist Schlaf wichtig?
Schlaf ist wichtig, weil ohne ihn unsere kognitive Funktionalität, einschließlich Gedächtnis, Entscheidungsfindung und Kreativität, leiden würde. Nach 20-21 Stunden Wachsein sind wir kognitiv beeinträchtigt wie jemand, der legal betrunken hinter dem Steuer sitzen würde. Daher tendiert die goldene Formel für einen produktiven Tag und eine erholsame Nacht dazu, acht Stunden Schlaf nach 16 Stunden Wachsein zu sein. Während wir schlafen, führt unser Körper viele Funktionen aus, die für unsere allgemeine Gesundheit und unser Wohlbefinden wichtig sind.
Schlafen aktiviert Systeme im Körper, die die körperliche und emotionale Gesundheit unterstützen. Zu diesen Systemen gehört das glymphatische System. Dieses System arbeitet während der tiefsten Phasen des Non-REM-Schlafs, um metabolische Toxine wie Beta-Amyloid, eine der Hauptursachen für Alzheimer-Krankheit, die sich im Laufe unserer Wachstunden im Gehirn ansammelt, abzubauen. Die Förderung des Immunsystems durch Schlaf ermöglicht es auch, krebsbekämpfende Immunzellen arbeiten zu lassen. Eine Nacht mit vier Stunden Schlaf lässt diese Zellen um 70 % abfallen.
Der Körper setzt während der Tiefschlafphasen Wachstumshormone frei und führt Reparaturen an Gewebe, Muskeln und Knochen durch. Schlaf reguliert auch den Glukosestoffwechsel, die Hormonfreisetzung und das Gedächtnis.
Schlaf ist für den Lernprozess unerlässlich. Während wir schlafen, übertragen wir Informationen von unserem Kurzzeitgedächtnis in das Langzeitgedächtnis und stärken Erinnerungen, indem wir neue Erinnerungen miteinander verbinden und mit vorhandenen verknüpfen.
Während des Schlafs werden auch die emotionalen Schaltkreise des Gehirns modifiziert. Die Verbindungen zwischen dem Amygdala, dem Emotionszentrum des Gehirns, und dem präfrontalen Kortex, der für die Exekutivfunktionen verantwortlich ist, werden verstärkt, wenn wir schlafen. Wenn wir schlafentzogen sind, wird diese Verbindung geschwächt, was dazu führt, dass unsere emotionale Verarbeitung dysreguliert ist.
Schlafmangel kann sich nachteilig auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auswirken. Schlaflosigkeit führt zu einem Verlust von Ressourcen wie Energie, Bewältigungsfähigkeiten und Problemlösungsfähigkeiten. Schlafentzug ist ein wichtiger Vorhersagefaktor für die Gesamtmortalität, einschließlich Krebs, Alzheimer-Krankheit, Herzerkrankungen, Schlaganfall, Diabetes, Depressionen und Suizid. Menschen, die nicht ausreichend schlafen, sind eher dazu geneigt: